Direkt am Flughafen in Taipei treffen wir Camillo, ein guter Freund aus der Schweiz. Die nächsten Wochen sind wir mit ihm unterwegs in Taiwan. Die drei Velos lassen wir mit einem über eine App bestellten Transporter abholen und ins Hotel bringen, das Gepäck wäre deutlich zu gross für die Metro.
Aus der Metro ausgestiegen regnet es beinahe horizontal – der Taifun Fung-Wong ist unterwegs zur Insel und bringt viel Wind und Regen mit. Zum Glück sind wir nahe am Hotel. Die ersten paar Tage in Taipei gewöhnen wir uns an das warme, aber sehr nasse Klima. Meistens ist es deutlich kühler als in Kuala Lumpur, aber trotzdem tropisch. Die Stadt ist praktisch um zu Fuss zu entdecken. An jeder Ecke gibt es etwas zu Essen oder Bubble Tea – Taiwan ist der Ursprungsort dieses kurligen Getränkes. Zuerst wird ausgewählt welche Teesorte, dann gibt es verschiedene Zusätze wie frische Früchte und dann kann der Zucker- und Eisgehalt sowie welche Art der Bubbles gewählt werden. Die Bubbles sind aus Tapioka-Stärke.
Der Taifun ist zum Glück schwächer geworden und wir können wie geplant starten. Der erste Tag auf dem Velo ist sehr, sehr nass. Es regnet praktisch ununterbrochen, aber da es relativ warm ist, sind die nassen Kleider und Schuhe nicht so unangenehm. Der Veloweg ist perfekt und beinahe ohne Autoverkehr kommen wir schnell aus der Stadt raus. Die Anstiege sind wie erwartet ziemlich steil, aber wir haben viel zu entdecken. Überall neue Pflanzen, die ersten Affen und schöne Aussicht in die wolkenverhangenen Hügel. Die Route am ersten Tag ist wirklich wunderschön und abwechslungsreich – wir sind begeistert. Zum Mittagessen gibt es Nudeln mit Teeöl und Tofu, sehr lecker!
Am zweiten Tag müssen wir unsere Route etwas umplanen und für ein Stück den Zug nehmen. Ein Erdrutsch hat eine Strasse verschüttet. Das Zugticket lösen und mit dem Velo in den Zug ist fast unkomplizierter als in der Schweiz. Jetzt sind wir das erste Mal am Meer, und sind erstaunt wie warm das Wasser hier ist.
Die nächsten Tage fahren wir der Küste entlang, immer wieder unglaublich schöne Blicke auf die schwarzen Strände und felsigen Klippen, kombiniert mit einer unglaublich reichen Natur. Beinahe jeden Tag sehen wir Affen entlang der Strasse. Die Strassen haben immer einen breiten Velostreifen und der Verkehr ist rücksichtsvoll. Sogar ein knapp drei Kilometer langen Tunnel gibt es auf der Veloroute.
Wir biegen ins landesinnere ab für einen Ausflug in die berühmte Tarokoschlucht. Nach dem grossen Erdbeben von letztem Jahr wird die Strasse noch immer wiederhergestellt und die Schlucht ist nur zu bestimmten Tageszeiten befahrbar. Die Strasse führt vom Meer bis auf über 3000 MüM. Wir fahren bis circa 1500 MüM, und geniessen wirklich jeden Moment. Die Aussicht bei mittlerweile sonnigem Wetter ist genial. Beim Aufwachen im Hostelzimmer warten die Affen schon auf dem Balkon und beobachten uns gespannt.


























