Das kirgisische Volk ist bekannt für ihr Nomadentum, im Sommer ziehen die Familien aus den Dörfern in die Berge und leben von circa Juni bis September in einer Jurte. Die Familien nutzen die Sommerweiden für ihre Tiere, vorallem für ihre Pferde und Kühe. Pferde sehen wir in Kirgistan sehr oft: in Herden auf den grossen Weiden oder auch oft mit einem Reiter. Reiterinnen sehen wir nur ganz wenige. Nach über einem Monat auf dem Velo finden wir es ist Zeit um etwas Neues auszuprobieren: Wir tauschen unsere Velos gegen Pferde: Stitch für Silvan und Ben für Nora. In einer kleinen Gruppe mit sympathischen Guides starten wir in Kyzart und reiten zum bekannten Song-Köl See. Die steilen Wege hoch zum See sind mit dem Pferd deutlich weniger anstrengend (für uns jedenfalls). Die Guides haben ihre Pferde super trainiert und nach 2-3 Stunden auf dem Pferd gibt es den ersten Ritt im Galopp. Wir geniessen den sonnigen Nachmittag am See, aber sobald die Sonne untergegangen ist, wird es bitterkalt. Wir sind aber auch auf über 3000 MüM, daher haben wir die frostigen Temperaturen erwartet. Die Jurte wird kräftig eingeheizt, zum schlafen ist es beinahe zu warm. Am letzten Tag beeindrucken uns die Pferde: Wir gehen auf einem steilen Weg ins Tal zurück, zum Teil liegt noch Schnee. Der Weg wäre in der Schweiz ein Rot-Weisser Wanderweg – für die Pferde absolut kein Problem. Der organisierte Pferdetrip zum See ist für uns als Erlebnis ein absolutes Highlight, aber auch weil wir im Dorf Kyzart gesehen haben, dass Tourismus gute Seiten hat. Der Trip war verhältnismässig teuer (180 USD pro Person), aber das Geld wird im Dorf sichtbar investiert in die Gemeinschaft. Beispielsweise für neue Sportplätze und eine neue Schule für die zahlreichen Kinder.
Nach den drei Tagen sind wir zurück auf dem Velo, eine Erleichterung zumindest für Silvan. Ohne gute Reithose schmerzt das Reiten nach den drei Tagen ziemlich. Mit dem Velo geht es Richtung riesigen Issyk-Köl See. Mit 6’236 km2 ist der Issyk-Köl der zweitgrösste Gebirgssee der Welt, nach dem Titicaca-See in den Anden. Der See gefällt uns auf Anhieb, das kräftige Blau und der weite Blick sind eine willkommene Abwechslung. Auch die grünen Wiesen am Ufer sind eine Farbe, welche wir bisher in Zentralasien vermissten. Wir fahren dem Südufer entlang bis knapp vor Karakol. Dort bleiben wir einige Tage und planen ein paar Abstecher in die südlichen Täler.

























































































































